Liebe Eltern,
aus der Presse erfuhr ich gestern, dass wir ab dem 8. Juni wieder "normalen" Schulbetrieb haben sollen. "Ziel ist ein regulärer Schulstart im August und bereits ab dem 8. Juni eine tägliche Beschulung aller Grundschülerinnen und Grundschüler in ihrem Klassenverband. […] ...die Organisation der Notbetreuungsangebote entfällt..." (Kraft, MBWK; 27.Mai 2020)
So sehr ich mich über den regulären Schulbetrieb freue, so wahnwitzig ist der Verlauf der letzten Wochen - gar Tage: In allen Klassenräumen wurden Tische und Stühle rausgeräumt, Laufwege für die Schüler im Gebäude "ausgetüftelt", die Fußböden der Flure wurden beklebt, Hygienekonzept bedarfsgerecht für unsere Schule geschrieben, Plexiglaswände für Klassenräume und Sekretariat wurden gebaut, Mundschutz für die Kinder organisiert, viele Hinweisschilder gemalt und ausgehängt, Pausen versetzt geplant, viele Emails verschickt, damit alle Eltern die ganzen Verwirrungen der Präsenztage verstehen konnten, diverse Notgruppenpläne geschrieben, da es die verschiedensten Bedarfe gab und noch bis zum 5.Juni gibt und bei allem erfahre ich nun aus der Presse: Alles zurück! Sie erfahren die Tage noch mehr und die Schulen hätten noch 6 Werktage, um es erneut zu organisieren.
Es soll kein falscher Eindruck entstehen, dies soll kein Jammern sein, aber Unverständnis über die schnellen Veränderungen, die gebe ich hiermit kund.
Sobald ich erneut etwas handfestes von meinen Vorgesetzten erfahre, werde ich diese Info an die Klassenlehrkräfte sofort weitergeben, damit die Emailverteiler wieder glühen.
Der Schritt der weiteren Öffnung ist aus pädagogischer Sicht für die Kinder absolut notwendig und Sie - liebe Eltern - haben seit dem 16.März - fast 11 Wochen - Unfassbares geleistet: Organisation von Lernen Zuhause, Kommunikation mit Lehrkräften, Kinderbetreuung, Einkaufen, auf Oma-und-Opa-Kontakt verzichtet, Kindergeburtstage anders gestaltet, Homeoffice trotz krankem Kind … und das sind nur die Dinge, die mit der Familie zu tun haben. Der berufliche Part musste ebenfalls organisiert werden und wer Pech hatte, hat keinen systemrelevanten Beruf und hatte kein Anrecht auf Notbetreuung.
Meine Freude über die Öffnung wird in ein paar Minuten sicher wieder euphorischer sein, denn für uns heißt es: eine bessere Abschlussfeier für die 4.Klassen gestalten können und die Eltern, die ihre Kinder bald einschulen werden, werden nun auch wieder hoffnungsvoller sein können, dass es "normal" startet.
Alle Grundschuleltern dürfen aufatmen - aber bitte mit Abstand!
Herzliche Grüße
Ines Schmidt, 28.05., 10.00 Uhr